Im April 1858 richtete die deutsche
Regierung wegen der hohen Auswanderungsrate, speziell im Hunsrück, einen Zentralverein
für Kolonisation ein. Dessen Aufgabe bestand darin zukünftige Auswandernde über die
Umstände und Lebensbedingungen zu informieren und sie nach Möglichkeit von dem Gedanken
des Auswanderns abzubringen. Aus diesem Grunde wurden Flugblätter verteilt, die über
Krankheiten, Sitten und klimatische Verhältnisse informierten und die wirklichen
Verhältnisse der erhofften, besseren Heimat widerspiegelten. Nach diesen Warnungen entschieden
sich große Teile der Bevölkerung im Land zu bleiben, was die Regierung mit den
Flugblättern auch bezweckt hatte. Denn nach der Besetzung durch die Franzosen und später
der Preußen verarmten hauptsächlich die Bauern. Sie wollten auswandern um ihre
gegenwärtige Lage zu verbessern, allerdings brauchte man sie zur Bewirtschaftung der
deutschen Böden.
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